Manche von euch kennen Konrad Eibl vielleicht durch das Level 2 Mentoring oder den Random Situation Generator Seminaren, die er regelmäßig auf verschiedenen Konferenzen hält. Heute lernen wir ihn durch unseren Steckbrief etwas näher kennen. Konrad studiert in Aachen Chemie, ist 28 Jahre alt und interessiert sich abseits von Magic für Brettspiele, Computerspiele, Festivals und Konzerte. Auch für gutes Essen und Kochen kann er sich begeistern. Seinen Level 2 Test hat er im Januar 2016 bei Michael Wiese bestanden.
Judge Blog: Wann hast du mit Magicspielen angefangen und wie bist du dazu gekommen?
Konrad: Ich hab um 2006 herum das erste Mal Magickarten in der Hand gehabt, aber damals nur sehr wenig gespielt, wenn ich bei Freunden war. Ein zweites Mal kam ich mit dem Spiel um 2010 in Berührung, als ich mit einem casual Elfen Combo-Deck in einer Multiplayerrunde sehr viel Mana machen und dann alle Gegner gleichzeitig mit einem einzigen Feuerball besiegen durfte. Richtig angefangen habe ich dann als gerade Avacyns Rückkehr herausgekommen ist und ein Kumpel ein Display zum Draften mitgebracht hat. Dann bin ich relativ schnell mit Mono-Schwarz Zombies und Infekt ins Standard eingestiegen und habe mich langsam zu Modern und Legacy vorgearbeitet.
Judge Blog: Seit wann bist du Magic Judge und was hat dich dazu motiviert, Judge zu werden?
Konrad: Zum Judgen bin ich Anfang 2015 gekommen, da die Idee, mein Hobby mit meiner Freude am Organisieren von Events und Lösen von Problemen zu verbinden, sehr verlockend klang. Außerdem habe ich sehr viel Spaß daran, anderen Leuten zu helfen und sie zum Lächeln zu bringen. Deswegen mache ich auch immer gerne relativ lustige HJ Ansagen auf Regular REL Events, um direkt mit gelöster Stimmung in das Event zu starten und allen Spielern zu zeigen, dass Judges auch nur Menschen sind (oder zumindest so tun können). Den Test hat mir damals Jan Gräfen abgenommen, mit dem ich als Vorbereitung zusammen mehrere PPQs und Prereleases gejudged habe. Ansonsten habe ich hauptsächlich mit Onlinetests geübt.
Judge Blog: In welchen Judge-Projekten bist du tätig und wie sieht deine Arbeit dort im Detail aus?
Konrad: Ich leite das deutsche L2 Mentoring Projekt, in welchem ich für die Koordination der Mentoren und Meentes verantwortlich und auch selber als Mentor tätig bin. In diesem Projekt bereiten wir Judges, die sich dafür interessieren L2 zu werden, auf den Test vor. [A.d.R: Zum Level 2 Mentoring gibt es auch einen Artikel ]
Weiterhin arbeite ich mit Ralph Glätsch am Random Situation Generator. Dies ist eine Toolbox, die es ermöglicht, viele verschiedene Szenarien auszuwürfeln, mit Schauspielern darzustellen und Judges so an möglichst abwechslungsreichen Szenarien zu trainieren. Zu diesem Projekt wird es sicherlich auch wieder einen Workshop auf der deutschen Konferenz geben.
Auf Grands Prix organisiere ich zusammen mit einigen anderen europäischen Judges sogenannte Planar Bridge Meetings. Diese sollen Judges aller Levels (und auch denen, die bei dem jeweiligen Event nicht im Staff sind oder noch nie bei einem GP gejudged haben) eine Plattform bieten, über beliebige Probleme und Ideen im und um das Judge-Programm zu reden. Außerdem nehmen regelmäßig Mashi und/oder Guillaume von Channel Fireball an den Meetings teil und beantworten Fragen. Bei Interesse an so einem Event teilzunehmen, reicht es, einen Judge nach Ort und Zeit zu fragen, der auf dem jeweiligen Event im Staff ist, und dann vorbeizukommen. Üblicherweise findet es Sonntags gegen 19 Uhr statt.
Judge Blog: Du bist auch als Day 2 Team Leader auf Grands Prix tätig. Wie wird man Day 2 Team Leader und wie sieht diese Aufgabe in der Praxis aus?
Konrad: Als Day 2 Team Leader hat man die Möglichkeit, auf einem GP am zweiten Tag die Leitung eines der verschiedenen Teams (Floor, Paper, Break…) zu übernehmen und die entsprechenden anfallenden Aufgaben zu koordinieren. Dies ist ansonsten L3 Judges vorbehalten. Um diese Zusatzqualifikation zu erhalten, muss man, nachdem man eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt hat, unter Beobachtung eines L3s und des GP HJs zeigen, dass man ein Team am zweiten Tag eines GPs erfolgreich leiten kann. Dazu gehört die Erfüllung der Teamaufgabe, die Motivierung und das Mentoring der Teammitglieder, Teambuilding und gute Kommunikation mit den anderen Teamleads und HJs.
Judge Blog: Welche Tipps hast du für andere Judges?
Konrad: Habt Spaß! Das färbt ab.
Judge Blog: Welches Format spielst du am liebsten und welche ist deine Lieblingskarte?
Konrad: Meine Lieblingsformate sind Modern und Legacy. Sich auf eine Karte festzulegen wird schwer, aber eine meiner absoluten Lieblingskarten ist Triezknilch, weil diese Karte so viele kleine Tricks ermöglicht und dabei auch noch eine relativ respektable Gewinnmöglichkeit ist. Man hat erst richtig gelebt, wenn man einen gegnerischen Gideon mit Vedalken Shackles übernommen hat, weil der Gegner nicht mit dem instant Enttappen in seinem Zug gerechnet hat.
Judge Blog: Welche Farbe oder Farbkombination repräsentiert am besten deinen Charakter und warum?
Konrad: Meine Lieblingsfarbe ist mit Abstand blau. Ich liebe es, viele wichtige Entscheidungen zu treffen, kleine subtitle Effekte auszunutzen, die auf dem Papier erstmal schwach aussehen, aber in Summe das Spiel irgendwie gewinnen können. Ich strebe (manchmal etwas zu sehr) nach Perfektion und lege viel Wert darauf, Wissen anzusammeln und Dinge zu verstehen. Ich löse gerne knifflige Rätsel, versuche rational zu denken, effizient zu handeln, lerne und lehre gerne und bin immer offen für Neues.
Judge Blog: In welchem Local Store bist du anzutreffen?
Konrad: Interstate32 in Aachen.