Hauptset 2020 – Back to Basics

Das komplizierteste Hauptset seit der New World Order.

Vor ein paar Wochen haben wir euch im Rahmen der Lehren der Vergangenheit-Reihe “Schutz vor” vorgestellt mit der Erwartung, dass die Mechanik wohl so schnell nicht mehr wiederkommt.

Seit den Spoilern für das nächste Hauptset wissen wir, dass wir uns sehr geirrt haben. In M20 haben wir einen ganzen Zyklus von Karten, die Schutz vor eine Farbe haben, wovon vier Karten uncommon (nicht ganz so häufig) sind und eine rare (selten). Mit Wille der Götter erhalten wir auch noch einen Spontanzauber, der Schutz vor einer beliebigen Farbe gibt.
Da es seit dem Erscheinen von MTG Arena viele neue Spielerinnen und Spieler gibt, ist damit zu rechnen, dass wir bei den Prerelease-Turnieren viele Teilnehmende haben werden, die noch nie mit einer Karte, die Schutz hat, interagiert haben. Daher nochmal kurz die Eselsbrücke:

(Englisch): DEBT für Damage, Enchant (Equip), Block und Target

(Deutsch): ZABS für Ziel, Aura/Ausrüstung, Blocken, Schaden

Neben der Schutzfähigkeit haben alle fünf Kreaturen noch eine weitere Fähigkeit, von denen vier recht einfach sind, lediglich der Fäulniskäfer ist da komplizierter:

Da der Käfer uncommon ist, rechne ich damit, dass es zu einigen Fragen kommen wird, in die der Käfer involviert ist.
Ein beliebter Kreaturentyp, vor allem im Limited, ist die Hydra. Natürlich haben wir auch in M20 ein Exemplar mit Gefräßige Hydra, die mit Marken ins Spiel kommt. Die Regeln sagen hierzu:

Das heißt, dass es keinen Unterschied macht, wieviel Mana man für X bezahlt, wenn ein Fäulniskäfer im Spiel ist, die Hydra wird keine Marken erhalten.

Die erste Fähigkeit von Vivien, Essenzbogen-Jägerin spielt auch mit +1/+1-Marken:

In diesem Fall ist der zweite Satz nicht vom ersten abhängig und es muss auch gar nicht möglich sein, Marken auf Kreaturen zu legen, um diese Trampelschaden verursachen zu lassen. Vivien kann also Gierklaue auswählen, um zwei Marken darauf zu legen und sie Trampelschaden verursachen zu lassen, wenn der Gegner einen Fäulniskäfer kontrolliert. Es werden dann keine Marken darauf gelegt, aber die 7/7-Kreatur verursacht bis zum Ende des Zuges Trampelschaden.

Eine ausgelöste Fähigkeit „Immer wenn eine +1/+1-Marke auf eine Kreatur gelegt wird, …“ wird dann allerdings nicht ausgelöst, da dafür nötig ist, dass eine Marke darauf gelegt wird und nicht nur ein Effekt das machen möchte, aber nicht darf. Da eine solche Karte in diesem Set nicht existiert, ist das nur am Rande wichtig, allerdings gibt es zum Beispiel Vormacht der Simic im Standard-Format.

Wegen Vivien gab es allerdings eine Regeländerung, die erlaubt, bei ihrer ersten Fähigkeit keine Kreaturen zu wählen. Bisher musste man mindestens ein Ziel wählen, wenn man Marken verteilen musste.

Eine weitere zurückkehrende Mechanik sind die Ley-Linien. Dieser Zyklus aus fünf Rares kann bevor der Startspieler seinen Zug beginnt, aber nachdem Mulliganentscheidungen getroffen wurden, direkt ins Spiel gebracht werden. Der Startspieler fängt an, aber er kann nicht das Zeitfenster des Gegners durch schnelles Spielen schließen.

Und die größte Regeländerung, die auf Regular REL schon teilweise in Kraft getreten ist, ist natürlich der London-Mulligan. Durch die Releasenotes haben wir da sogar einen deutschen offiziellen Regeltext:

Diese Regel klingt natürlich sehr kompliziert, aber lässt sich umgangssprachlich einfach zusammenfassen:

Bei einem Mulligan zieht man sieben Karten, legt dann so viele Karten in beliebiger Reihenfolge unter die eigene Bibliothek, wie man Mulligans genommen hat. Dann entscheidet man, ob man einen weiteren Mulligan nimmt.

Bei Mehrspielerspielen, wie Two-Headed-Giant oder Commander, wird der erste Mulligan nicht gezählt.

PS: Falls ihr immer noch rätselt, welche Karten mit Schutz in Alpha existiert haben, in Modern legal sind und trotzdem nicht gespielt werden, es sind der weiße und der schwarze Ritter 😉