SOI Regelwerkänderungen

Nach so großen Änderungen wie den IPG-Veränderungen nach Eid der Wächter, war das Ziel der Neuerungen von Schatten über Innistrad die großen Änderungen zu verfeinern und klarzustellen und tatsächlich haben wir genau das getan. Mit Ausnahme von ein paar kleineren Ergänzungen, zu denen ich später komme, beziehen sich alle jetzigen Änderungen auf Hidden Card Error und Deck/Decklisten Probleme. Los geht’s!

Hidden Card Error

Hidden Card Error war ein interessanter Versuch, eine philosophischere Herangehensweise für Verstöße zu finden, allerdings mit gemischten Ergebnissen.
Einige waren sehr froh darüber, wie intuitiv es sich nun anfühlte. Außerdem ermunterte die Abstraktheit dieser Regelung Personen dazu, ihr Fehler zuzuordnen nur weil diese irgendwann dazu führten, dass eine Karte fälschlicherweise irgendwohin gelangte. Es wurde klar, dass wir eindeutiger sein müssen und gleichzeitig versuchen, das intuitive Gefühl der Regelung beizubehalten.

Der erste Schritt war, alle Fehler wieder herauszunehmen, die vor Spielbeginn stattfinden. Diese ließen sich zwar von Hidden Card Error ableiten, aber es war einfach zu viel verlangt. Der Vancouver Mulligan führte einige komplizierte Nuancen ein und das hineingezwängte “du kannst einen weiteren Mulligan nehmen, um dies zu umgehen” in Hidden Card Error war verwirrend. Nun, jetzt haben wir einen neuen Regelverstoß – Mulligan Procedure Error – dieser regelt nun alle Situationen, in denen Spieler einen Fehler machen können, bevor ein Spiel überhaupt begonnen hat.

Man sollte sich notieren, dass Mulligan Procedure Error nur gilt, bevor ein Spiel begonnen hat. Insbesondere wenn bereits für den ersten Spielzug gezogen wurde, handelt es sich nicht um Mulligan Procedure Error, sondern um Hidden Card Error. Es war schwierig, das Ziehen von Karten im ersten Zug als Teil von Verfahren vor Spielbeginn dem Game Loss Bereich fernzuhalten. Doch nun, da die Strafen wesentlicher näher beieinander sind, kann es an eine Stelle zurück, die mehr Sinn ergibt.

Die Definition des Hidden Card Verstoßes ist größtenteils unverändert, wurde aber gestrafft, mit besseren Definitionen von Begriffen (beispielsweise “ein Satz mit Karten”) und einer eindeutigeren Grenze zwischen Hidden Card Error und Looking at Extra Cards. Man muss bedenken, dass es nie eine eindeutige Grenze geben kann – beide Verstöße sind einander sehr ähnlich, wenn das Anwenden von Hellsicht im Spiel ist – aber es sollte eine gute Anleitung geben, die bei der Beurteilung von uneindeutigen Situationen hilft. Der Philosophie-Teil wurde um allgemeine Anleitungen erweitert, einschließlich einer Betonung auf Ursache-Wirkung-Verstöße und wie man bestimmt, was einen Satz ausmacht.
Von Bedeutung ist auch die zusätzliche Flexibilität beim Nutzen von bereits vorhandenem Wissen, um Herauszufinden, welche Karten in frage kommen. Wenn die Hand aufgrund eines Effekts einige Spielzüge zuvor offengelegt wurde, können handschriftliche Notizen oder das, woran sich die Spieler erinnern, dabei helfen, die gesuchten Karten zu bestimmen.

Die zusätzlichen Maßnahmen wurden in einen verfahrungsmäßigeren Ansatz aufgegliedert und die eher überzogenen Lösungen herausgekürzt. Insbesondere sollte das Vorzeigen der Bibliothek selten vorkommen, lediglich dann, wenn eine Hand oder eine Karte mit Morph während des Spiels wieder hineingemischt wird. Wir haben auch wieder einige Techniken eingebaut, deren Einführung für eine Weile nicht geplant war und von denen ich denke, dass sie beim Ausbügeln von Sonderfällen helfen werden und sich an einige Anliegen von Spielern richten.

Hier ist eine Zusammenfassung der zusätzlichen Maßnahmen für die häufigsten Situationen:

  1. Wenn irgendwas in der falschen Reihenfolge ausgeführt wurde (“loot” anstelle von “rummage”, ausgetauschte Objekte auf dem Stapel), wird die Hand aufgedeckt und eine Karte durch den Gegner bestimmt und zur Seite gelegt, bis wir an den exakten Punkt gelangen, an dem diese Karte dort sein soll reveal the hand and the opponent chooses the cards to put aside until we reach the correct point for that card to be there.
  2. Wenn keine Karte vorgezeigt wurde, wird die Hand aufgedeckt und eine Karte durch den Gegner bestimmt, die nicht vorgezeigt wurde. Führe Maßnahmen ausgehend davon aus (dazu kann das Zurückmischen dieser Karte in die Bibliothek gehören, wenn diese nicht die nötigen Eigenschaften besitzt, um in die Hand genommen zu werden).
  3. Wenn zu viele Karten vorhanden sind, wird die Hand vorgezeigt und wie zuvor eine Karte bestimmt.

Um einige praktische Beispiele zu sehen To see some practical examples of this in action, see Revisiting The Hidden Corners of HCE.

Wir werden weiterhin kleine Änderungen durchführen, um das richtige Gleichgewicht zwischen Komplexität und Korrektheit zu finden. Ich bin zuversichtlich, dass es diesmal nah dran ist, aber auch neugierig, welche Aspekte noch gefunden werden.

Deck / Decklist Error

Der neue Deck/Decklist Downgrade im letzten IPG hat nicht für derartige Aufregung gesorgt wie die Hidden Card Error Änderungen, aber es gab dennoch einiges zu verbessern. Insbesondere war es nicht vollkommen klar dass, wenn deine Karte in meinem Deck ist, sie bloß verschoben wird. Technisch gelesen gab es an der Stelle die Option nur mir einen Game Loss zu geben! Zudem war es ein Problem, falls die fehlende Karte in deinem Sideboard war, weil nicht klar war welche Karte du nutzen wolltest (zufällig erschien als das beste). Zudem war es ein wenig komisch geregelt, dass falls eine Karte noch im Deck deines vorherigen Gegners war du ein Warning bekamst und der vorherige Gegner ein Gameloss. Das Problem konnte nicht komplett beseitigt werden, aber es könnte in vielen Fällen abmildernd gewertet werden, dass eine Karte in einer unterschiedlich gefärbten Hülle währrend dem Spiel natürlich kein Teil des Decks ist und wir diese Karte darum getrost ignorieren können. (Unterschiedliche Hüllen im Sideboard sind noch immer ein Problem, weil sie schnell getauscht werden können.) Falls es passiert, dass beide die selben Hüllen haben und der Fehler nicht beim Betrachten der Starthand geklärt wird, bleibt es leider immer noch beim Game Loss.

Kleinigkeiten

  • Es herrschte kürzlich Verwirrung darüber wie Trigger zu identifizieren sind, die das Spiel erst beim Ausführen beeinflussen. Wichtig ist, dass auf den speziellen Trigger hingewiesen wird, und nicht einfach “Trigger” gesagt wird. „Trigger“ zu sagen und auf eine Karte zu zeigen sollte dabei eigentlich ausreichen. Allerdings offenbarte sich beim Eldrazi Mimic eine kleine Lücke: Wenn ich auf diesen Trigger hinweise, muss ich noch zusätzlich bestätigen, dass ich „ja“ ausgewählt habe? Falls du keine Antwort gegeben hast gehen wir davon aus, dass du „ja“ gewählt hast, denn wenn du geplant hast die Fähigkeit nicht zu benutzen, warum hast du dann zunächst auf den Trigger hingewiesen?
  • In dem Moment, in dem Zufallselemente involviert sind ist ein einfaches Zurückdrehen nicht mehr einfach. Du kannst ein einfaches Zurückdrehen vornehmen, wenn vergessen wurde, eine Wahl zu treffen. Wenn zum Beispiel „Terror“ auf „Stimme von Allem“ gewirkt wurde, und sich dann die Spieler erinnern, dass keine Farbe ausgewählt wurde, kannst du den “Terror” zurückdrehen, bevor die Wahl für „Stimme von Allem“ getroffen wird.
  • Die Regel, dass alle doppelseitigen Karten im Deck entweder in Form von Checklisten oder doppelseitigen Karten vorliegen müssen, wurde insofern gelockert, dass diese jetzt nur noch je Kartenname gilt. Nun kannst du getrost für deine „Jace, Wunderkind von Vryn“ die Checklistenkarten im Deck haben, während du für „Das Ding im Eis“ die normalen Karten verwendest, ohne Probleme zu bekommen.
  • Mache keinen Deckcheck, falls Spieler bereits ihre Starthände gezogen haben. Die Gefahr, dass etwas schief geht, ist zu hoch. Mach dir einfach eine Notiz und komm später zurück für einen Check in der Mitte der Runde oder in einer späteren Runde.

Schlussworte

Einige Judges haben mich gefragt, ob es einen Shortcut für „Wahnsinn“ geben wird für Spieler, die die Karte einfach in den Friedhof legen. Die Antwort ist “nein”, aus mehreren Gründen. Zunächst gibt es keine Shortcuts für Blockmechaniken (wir vermeiden es, an dieser Stelle über spezifische Mechaniken zu sprechen, aber wir haben eine Ausnahme gemacht als Hellsicht setübergreifend wurde). Der zweite Punkt ist die Idee hinter den Shortcuts. Diese sollen eine Standardantwort vorgeben, wenn Unklarheit herrscht, und in dieser Situation gibt es gerade keine Unklarheit. Der Spieler signalisiert einfach, dass er „Wahnsinn“ nicht nutzen möchte. Wenn danach versucht wird, die Karte aus dem Friedhof zu wirken, kommt es dennoch zu einem Punkt an dem wir die Situation beurteilen müssen. Wenn der Spieler zum Beispiel eine Karte abwirft, diese den Friedhof berührt und er dabei sagt: „ich spiele sie für ihre Wahnsinns Kosten“, dann müssen wir nicht der Form halber einschreiten. Das Wichtige dabei ist, dass das bloße Legen der Karte in den Friedhof nicht schon grundsätzlich ein Problem darstellt.

Vielen Dank für alle Beiträge und an alle, die mit mir über die Änderungen und ihre Auswirkungen diskutiert haben. Besonderer Dank geht an Jeff Morrow, Bryan Prillaman, Jess Dunks, Matthew Johnson, Jennifer Dery und Dan Collins, die mir alle fantastische Rückmeldung gegeben haben. Genießt eure Release Events! One! Step! Beyond!