Definition
Ein Spieler bietet seinem Gegner eine Gegenleistung dafür an, dass dieser aufgibt, einem Unentschieden zustimmt oder ein Matchergebnis ändert, oder nimmt ein solches Angebot an. Eine detailliertere Beschreibung von Bestechung findet sich in den Magic-Turnierregeln, Abschnitt 5.2.
Penalty
Disqualifikation
Der Ausstieg aus dem Turnier, das Aufgeben eines Matches/einer Partie und die Zustimmung zu einem vereinbarten Unentschieden dürfen nicht im Austausch gegen irgendeine Art von Belohnung oder Anreiz geschehen. Aussagen wie „Wenn du mir deine FNM-Promokarte gibst, gebe ich auf“ oder „Falls ich die Top8 erreiche, bin ich in den Geldpreisen, und ich kann sehr großzügig sein“ sind inakzeptabel. „Ich habe Hunger; einigen wir uns auf ein Unentschieden, dann können wir vor der nächsten Runde noch schnell etwas zu essen holen“ ist kein Angebot oder Anreiz und somit akzeptabel.
Erhält ein Spieler ein entsprechendes Angebot, muss er dies sofort einem Judge mitteilen; anderenfalls erhält er den gleichen Penalty wie der Spieler, der das Angebot unterbreitet hat. Das wirkt drakonisch, aber es gibt gute Gründe für diese Entscheidung. Einer der wichtigsten ist, dass sich das Risiko für den das Angebot machenden Spieler erhöht, wenn der andere Spieler ihn ausliefern muss. Spieler können sich vor und während des Matches darauf einigen, ihre Preise zu teilen, solange die Teilung nicht vom Ergebnis des Matches abhängig gemacht wird.
Für das Finale der K.O.-Runden wird eine Ausnahme von Bestechung gemacht, die es den Spielern erlaubt, die Preise auf beliebige Weise zu teilen, solange keine weiteren Anreize von außerhalb des Preispools einfließen. Gibt es einen Preis, der nicht geteilt werden kann, zum Beispiel eine Einladung zur Pro Tour, muss der Spieler, der diesen Preis nicht erhält, aus dem Turnier aussteigen – nicht aufgeben, sondern aussteigen.
Spieler können Informationen über den Ausgang eines anderen Matches benutzen um zu entscheiden, ob sie ein Unentschieden vereinbaren wollen. Sie dürfen sich aber nicht mit diesen anderen Matches beratschlagen, oder mit ihnen eine Vereinbarung treffen.
In einigen Turnieren können die Spieler während der K.O.-Runden vereinbaren, die Preise gleichmäßig aufzuteilen. Dies setzt das Einverständnis des TOs voraus und muss einstimmig von allen Spielern beschlossen werden.
Es ist für Spieler oder Zuschauer nicht erlaubt, eine Wette auf das Ergebnis eines Turniers, Matches oder den Teil eines Turniers oder Matches abzugeben oder eine solche anzubieten. Die Wette muss nicht finanzieller Natur sein und es ist unerheblich, ob ein Spieler auf sein eigenes oder ein anderes Match wettet.
Beispiele
- A. Eine Spielerin bietet ihrem Gegner für die Aufgabe des Matches €100 an.
Dies ist ein Beispiel für einen gekauften Sieg, der nicht erlaubt ist. Anderenfalls hätte die Person mit dem meisten Geld einen massiven Vorteil gegenüber den anderen Teilnehmern.
- B. Ein Spieler bietet seiner Gegnerin eine Karte im Austausch für ein Unentschieden an.
Dieses Beispiel zeigt einen Anreiz, der den Ausgang des Matches beeinflusst. Er ist nicht so reizvoll wie die €100 im vorigen Beispiel, aber es ist trotzdem gegenüber den Anderen nicht fair, dass jemand etwas Anderes verwenden kann, um seine Matches zu beeinflussen. - C. Eine Spielerin verlangt eine Aufgabe im Austausch für das Teilen der Preise.
Denke daran, dass Spieler ihre Preise teilen dürfen – vielleicht, weil sie Freunde sind, oder weil sie ein schlechtes Gewissen wegen etwas haben, das sich früher im Turnier ereignet hat – solange die Teilung nicht an irgendein Matchergebnis geknüpft wird. Zu sagen, dass du für eine Preisteilung aufgibst, ist illegal. Ein anderes, legales Szenario ist folgendes: du bietest eine Preisteilung an, und nachdem sie angenommen wurde, gibst du auf oder fragst deinen Gegner, ob er aufgibt. In diesem Szenario wurde die Preisteilung nicht an eine Aufgabe geknüpft, trotz der Tatsache, dass ein Spieler nach Vereinbarung der Preisteilung nicht mehr spielen möchte. - D. Zwei Spieler vereinbaren, dass der Gewinner des Matchs eine seltene Karte aus dem Deck des Gegners behalten darf.
Selbst eine Kleinigkeit wie „eine Limo für das Unentschieden“ oder „eine Fußmassage, sobald wir zuhause sind“ beeinflusst die Entscheidungen von Spielern, unabhängig von der Absicht, die hinter dem Angebot steht. Es könnte nur ein „Witz“ unter Freunden sein, aber wir werden nie erfahren, ob das wirklich wahr ist. - E. Zwei Zuschauerinnen wetten darauf, wie viele Spiele nötig sind um ein Match zu entscheiden.
Dies ist ein großartiges Beispiel für Wetten, das einem nicht auf Anhieb einfällt.
Philosophie
Bestechung und Wetten untergraben die Turnierintegrität und sind strengstens verboten.