Anerkennung, nicht Belohnung!

Übersetzt von Sebastian Braune

Beim Exemplarprogramm geht es um Anerkennungen, nicht um Belohnungen. Diese Konzepte sind schwer zu unterscheiden. Es bedurfte eine Menge Konversation zwischen den Seniorjudges (L4+), um den Unterschied klar zu definieren. Diesen Unterschied zu übermitteln ist sehr wichtig während wir das Programm erneut starten, diesmal mit einer neuen Gruppe von Judges mit der Ermächtigung, andere Judges anzuerkennen. Diese Seite soll Judges helfen, wenn sie am Exemplarprogramm durch den schriftlichen Anerkennungsprozess teilnehmen. Es soll ihre Bemühungen leiten, und es beschreibt den Unterschied zwischen den beiden Konzepten „Anerkennung“ und „Belohnung“.

Was beinhaltet eine Anerkennung?

Ein wichtiger Aspekt des Exemplarprogramms ist die schriftliche Anerkennung eines Judges gegenüber eines anderen. Die Kommunikation dessen was wir schätzen ist hier Augenmerk. Die Judgefoils, die dieser Anerkennung beigefügt werden sind natürlich ebenfalls wichtig, aber die eigentliche Karte ist mehr als eine Trophäe gedacht die dargebrachte Leistung zu feiern, und nicht nur als Ausgleich für die investierte Zeit und Arbeit für das Erreichen eines Ziels.

Lass uns zunächst über Belohnungen sprechen. Unsere derzeitige Denkweise ist derzeit stark auf Belohnung in Bezug auf Judgefoils ausgerichtet. So war es für eine ziemlich lange Zeit. Bevor wir das neue System der Anerkennungen im Exemplarprogramm wirklich verstehen können, müssen wir zunächst dieses Konzept verstehen, und den Unterschied deutlich machen.
Das Konzept der Belohnung ist einfach. „Falls du ‚X‘ erledigst, erhältst du ‚Y‘ als Gegenleistung.“ Lass mich dies klarstellen: das ist NICHT, was das Exemplarprogramm erreichen möchte. Das Exemplarprogramm dreht sich um Anerkennungen. Es geht um das Identifizieren von Qualitäten, Bemühungen, und Verhaltensweisen welche das Judgeprogramm wertschätzt, um das teilhabenlassen an diesen, und um die Vervielfältigung der Auswirkungen durch diese.

Belohnungen, im Gegensatz dazu, sind temporär, übertragbar, und unpersönlich.

In der Vergangenheit, wenn Judges Foils als Belohnung für das Arbeiten auf einem Grand Prix erhalten haben, wurden diese häufig sofort liquidiert. Sie wurden eingetauscht für andere hochwertige Karten, oder verkauft um die Reisekosten zu decken. Sie wurden verbraucht, an Andere weitergegeben, und waren dahin. Sie waren nichts Besonderes.

Belohnungen sind abhängig von einfachem erfüllen einer Erwartung. Denk an das alte System: Arbeite auf einem Grand Prix für zwei Tage und du erhältst ein Paket pro Level. Das ist das Geschäft. Du kannst dein Team runterziehen, Fehler in deinem Ruling machen, Konflikte verursachen, und überhaupt sehr mittelmäßig während des Events sein. Abgesehen von außergewöhnlichen Umständen würdest du deine Foils trotzdem erhalten.

Dies betrifft auch Judges, die weit über das geforderte hinausgehen. Abgesehen von einigen wenigen Anerkennungen am Ende des Wochenendes (welches normalerweise weniger als 10% eines kompletten GP-Personals beinhaltet), war das alte System sehr ineffektiv darin, vorbildliche Bemühungen zu bestärken und zu fördern. Es kann sehr entmutigend sein, sich besonders zu bemühen, und trotzdem nicht von den wenigen Head Judges und ihrer Helferlein bemerkt und anerkannt zu werden.

Anerkennung dient im Gegenteil einem ganz anderen Ziel.

Denke zurück an das Ritual, dass wir auf Grand Prix Events haben, das Judge Dinner. Falls du noch nie auf einem solchen gewesen bist (und ich kann nur empfehlen, die Gelegenheit zu nutzen), es handelt sich um eine Zeit gemeinsam zusammen zu sitzen und sich zu entspannen, aber auch Errungenschaften und besondere Leistungen des Wochenendes anzuerkennen. Beförderungen und Meilensteine werden beklatscht, herausragende Leistungen oder bedeutsame Punkte, die gelernt oder erreicht wurden werden gefeiert. Das Judge Dinner ist, wo Anerkennungen häufig ausgesprochen werden.

Wenn ein Judge eine einzelne zusätzliche Foil am Ende eines langen Wochenendes als Anerkennung für Bemühungen weit über das Ziel hinaus erhält, oder als Dankeschön für das Handhaben einer schwierigen Situation mit ungewöhnlichem Selbstbewusstsein, dann ist die Karte selbst eine physische Erinnerung dieser Erfahrung, persönlich und anhaltend. Häufig lässt sich der anerkannte Judge die Karte oder deren Hülle vom anerkennenden Judge signieren oder umgestalten. Dies zerstört den Verkaufs- oder Sammlerwert der Karte, ist aber ein unauslöschlicher Beweis des persönlichen Wertes. Das ist das Herzstück einer Anerkennung. Sie ist nicht übertragbar, fokussiert einen bestimmten Aspekt, und extrem persönlich.

Während die Foils an sich vom Exemplarprogramm nicht bereits signiert zu euch kommen werden und sicherlich auch manchmal verkauft werden, versucht das Programm die automatische Handlung der Weitergabe vergangener Judgefoils signifikant zu ändern.

Der fassbare Vorteil der durch das Exemplarprogramm erhaltenen Foil dient zur Verstärkung der Nachricht, die mit dieser kommt. Sie vergrößert den Wert des anerkannten Verhaltens, aber stellt auch gleichzeitig viel mehr dar als nur simple Kompensation.

Anerkennung ist eine Überraschung! Ich kann mich nicht erinnern, wann oder wie ich meine Foilpakete für irgendeinen meiner letzten paar Grand Prix ich erhalten habe, aber ich weiß noch genau, wo im Chiba Convention Center ich stand, und wie ich mich fühlte, als Kevin Desprez mir eine einzelne Foil überreichte auf den dortigen World Championships vor vier Jahren. Ich erinnere mich noch genau an seine Worte und sie wirken immer noch auf mich.

Die ungeplante und unerwartete Natur einer Anerkennung stachelt eine emotionale Reaktion an, welche den Wert dieser weiter stärkt und eine Erinnerung hinterlässt, welche als Prüfstein dient, wann immer man sich an dieses Verhalten und das dazugehörige Objekt erinnert. Es ist wahrhaftig ein mächtiges Werkzeug.

Für Beispiele, welche die Unterschiede zwischen Belohnung und Anerkennung schildern, schau dir diese Seite des Blogs an.