Jeder Penalty wird mit dem Turnierbericht weitergeleitet, damit ein entsprechender dauerhafter Eintrag in der DCI Penaltydatenbank aufgenommen werden kann.
Penaltys müssen im System eingetragen werden. Dies dient zur Nachverfolgung der Penaltys innerhalb des Turniers und außerdem kann Wizards of the Coast diese für ihre eigenen Zwecke nutzen. Meistens ist dieser Satz nur als sanfte Erinnerung daran gedacht, die Penaltys in den WER einzutragen.
Außerdem sollten Game Losses und schwerwiegendere Penaltys dem Head Judge gemeldet werden. Es wird empfohlen, dass nur der Head Judge solche Penaltys vergibt (mit Ausnahme von Tardiness (3.1) und Deck Errors (3.5)).
Game Losses sind etwas “Wichtiges” und schwierig zu korrigieren, wenn sie fälschlicherweise vergeben werden. Daher ist es empfohlen, dass der Head Judge (HJ) vor der Vergabe von Game Losses (GL) oder Match Losses um Rat gefragt wird. Eine Disqualifikation kann nur der HJ vergeben. Der Grund, wieso das Tardiness GL eine Ausnahme bildet, ist, weil die Beurteilung sehr einfach ist (und es sehr häufig vorkommt), und das Gleiche gilt für Deck/Decklisten Probleme. Ist der Judge in einem Team, wird empfohlen, dass er diese Fälle auch mit der Teamleitung bespricht. Auf einigen Turnieren kann der HJ von diesem Prinzip abweichen. Eine häufige Modifikation auf Grand Prix Turnieren ist, dass ein L3 Game Losses vergeben kann, ohne den HJ zu benachrichtigen. Auf PTQs und SCG Turnieren ist es unüblich, dass die Teamleitungen Game Losses vergeben können.
Man muss nicht am Turnier teilnehmen, um ein Penalty zu erhalten. Diese Richtlinien zielen zwar in erster Linie auf Spieler ab, gelten jedoch genauso für alle anderen Personen am Veranstaltungsort, wie Zuschauer, Turnierleitung und Judges. Diese können für die Vergabe eines Penaltys dem Turnier hinzugefügt (und aus diesem auch wieder entfernt) werden.
Das primäre Ziel dieses Satzes ist es, die Frage “Was soll ich tun, wenn jemand, der nicht an meinem Turnier teilnimmt, solche Dinge tut?” zu beantworten. Die Behandlung von Personen am Veranstaltungsort ist bezüglich der Vergabe von Penaltys immer gleich. Begehst du ein Vergehen und bist du nicht im Turnier eingeschrieben, wirst du dem Turnier mithilfe von WER hinzugefügt und erhältst den angemessenen Penalty. Verhält sich ein Zuschauer auf eine aggressive Art und Weise, dann sollte dies nachverfolgbar sein. Auch wenn du nicht eingeschrieben bist, kannst du etwas begehen, das zu einer Sperrung führt. Gibt zum Beispiel ein Zuschauer Hilfe von Außen, muss dies nachverfolgt werden.
Jedes Mal, wenn ein Penalty vergeben wird, muss der Judge den beteiligten Spielern den Regelverstoß, das Vorgehen zum Bereinigen der Situation und den Penalty erklären.
Vergibt ein Judge einen Penalty, sollte er sich die Zeit nehmen den Regelverstoß und die Behebung zu erklären. Der Judge soll höflich und auf professionelle Art und Weise jede angemessene Frage der Spieler beantworten. Spieler haben dich um Hilfe gebeten – also sei hilfsbereit. Stelle sicher, dass die Spieler verstehen, worum du sie bittest. Manchmal werden sie den Grund nicht verstehen; versuche diesen in diesen Fällen zu erklären, sollte die Erklärung aber zu lange dauern, bitte sie darum weiterzuspielen und dich nach dem Match anzusprechen.
Sollte der Head Judge vom Leitfaden zur Behandlung von Regelverstößen abweichen, dann sollte dieser den Standard-Penalty und den Grund für seine Abweichung erläutern.
Wie der Leitfaden zur Behandlung von Regelverstößen bereits statuiert hat, kann nur der Head Judge abweichen. Tut dies der HJ, muss er den Spielern den Standard-Penalty erklären und wieso er davon abweicht. Dies erreicht zweierlei. Einerseits muss der HJ so seine Abweichung rechtfertigen können. Wenn du als HJ die Abweichung nicht erklären kannst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du deine Meinung überdenken musst. Andererseits sollte der HJ den Spielern nicht beibringen, dass „es nur einen Weg gibt“. Der HJ macht dieses eine Mal eine Ausnahme und macht dies den Spieler und anderen Judges, die vielleicht zuschauen und von dieser Interaktion lernen, deutlich.
Manche Verstöße benötigen, abgesehen von einem Penalty, noch weitere Maßnahmen zur Bereinigung des Fehlers. Diese Maßnahmen sind fest definiert, um die Offiziellen vor Anschuldigungen wie Unfairness, Befangenheit oder Bevorzugung zu schützen. Sobald ein Judge eine Entscheidung trifft, die im Einklang mit diesem Leitfaden ist, überträgt sich eine Anschuldigung wegen Unfairness vom Judge auf die zu Grunde liegenden Turnierprinzipien. Abweichungen von diesem Leitfaden könnten Anschuldigungen gegen den Judge zur Folge haben, sowohl von den beteiligten Spielern als auch von Personen, die aus dritter Hand davon erfahren.
Einige Penaltys benötigen weitere Maßnahmen zur Bereinigung des Fehlers. Diese sind meistens nach der Philosophie des jeweiligen Verstoßes aufgelistet. Wende sie an; ignoriere sie nicht. Sie sind da, um die Partie so gut wie möglich zu bereinigen. Sie müssen konsequent bei jedem Turnier angewendet werden. So wird nicht nur die Konsistenz, die Judges auf wettbewerbsorientierter Stufe wollen bekräftigt, sondern es schützt diese auch. Wenn sie dem Leitfaden folgen, kann ein Spieler (vernünftigerweise) nicht beteuern, dass der Judge es auf ihn abgesehen hat oder dass der Judge die Regeln zum Vorteil des Gegners geändert hat. Wenn Judges vom Leitfaden abweichen, heizen sie die Gerüchteküche an: „Abe hat eine Herunterstufung bei Extrakarten in seiner Deckbox erhalten, aber ich nicht, weil der Judge Abe immer alles durchgehen lässt.“ Lange Rede, kurzer Sinn: Weiche nicht vom Leitfaden ab. Ende nicht als Thema einer Forumsdiskussion.
Die entsprechenden Maßnahmen sind unabhängig von der betroffenen Partie, der spezifischen Spielsituation und dem Spieler, der aus dem Penalty und der Maßnahme einen strategischen Vorteil erhält.
Judges stellen diesen Satz häufig in Frage. Wenn wir an einen Tisch gerufen werden, sollten wir dann nicht den aktuellen Spielzustand berücksichtigen? Ja und Nein. Es ist uns als Judges erlaubt, den Spielstand bei der Beurteilung, ob ein Verstoß begangen wurde, zu berücksichtigen. Dadurch wissen wir welche Fragen zu stellen sind. So ist zum Beispiel bei einer Untersuchung wegen Stalling das bisherige Matchresultat sehr wichtig. Nach der Bestimmung des Verstoßes werden diese Umstände bei der Anwendung der Maßnahmen allerdings nicht mehr berücksichtigt. Wenn eine weitere Maßnahme angewendet wird, spielt es keine Rolle, ob dadurch die Partie entschieden wird oder ob ein Spieler durch den Fehler einen strategischen Vorteil erlangt. Von Judges wird nicht verlangt, dass sie genau einschätzen sollen, was die Konsequenzen der Maßnahmen sind, da dies definitiv nicht zu Konsistenz führen kann.
Auch wenn es manchmal verlockend erscheint, eine Spielsituation zu “reparieren”, sollte dies nicht getan werden, da die Gefahr besteht, ein subtiles Detail zu übersehen oder einen Spieler zu bevorteilen, wenn auch unbeabsichtigt.
Judges sollten sich an die vorgesehenen Maßnahmen halten. Diese wurden eingehend getestet und funktionieren eigentlich immer, außer in gewissen seltenen Ausnahmefällen. Wenn du versuchst deine eigene „Maßnahme“ zu erfinden, riskierst du, nicht alles zu bereinigen und einem Spieler einen Vorteil zu geben. Für Judges, die normalerweise auf FNMs, wo sie kreativere Maßnahmen anwenden können, tätig sind, ist dies besonders wichtig.
Vergehen mit dem gleichen ursächlichen Auslöser oder solche die mehrfach vorgekommen sind und zum gleichen Zeitpunkt entdeckt werden, werden als ein einzelnes Vergehen behandelt.
Dies deckt solche Fälle ab, in denen ein Judge zu einem Tisch kommt und mehrere Fehler vorfindet. Häufig sind die Fehler getrennt; so können bei einem Deck Check markierte Karten und 59 Karten gefunden werden. Auch wenn diese Fehler gleichzeitig gefunden werden, haben sie nicht den gleichen ursächlichen Auslöser. Manchmal jedoch, teilen die Fehler den ursächlichen Auslöser – so zum Beispiel wenn die Spieler denken, dass Heroisch durch Fähigkeiten ausgelöst wird und wiederholt Ausrüstung aktivieren um Heroisch auszulösen. In diesem Fall ist der ursächliche Auslöser derselbe und es handelt sich daher nur um ein Vergehen. Haben sie dies 3 Mal getan, behandle es bei der Bereinigung und den möglichen Heraufstufungen wie ein einziges Vergehen.
Wurden aufgrund eines ursächlichen Auslösers verschiedene Regelverstöße begangen, wende alle angemessenen Maßnahmen an, trotz der Vergabe nur eines Penaltys. Bedenke, dass eine legal gezogene Karte aufgrund eines illegal gespielten Spruchs nicht 2 Vergehen sind.