Definition
Ein Spieler mischt unbeabsichtigt sein Deck oder einen Teil seines Decks nicht ausreichend, bevor er es seinem Gegner präsentiert oder versäumt es, dem Gegner das Deck für weiteres Mischen zu präsentieren. Ein Deck ist nicht ausreichend gemischt, wenn der Judge glaubt, dass dem Spieler Position oder Verteilung einer oder mehrerer Karten in seinem Deck bekannt sein könnte.
Beim Mischen sollen die Spieler den Überblick über die Position einzelner Karten im Deck verlieren und das Deck in eine zufällige Reihenfolge bringen. Wenn du der Meinung bist, dass ein Spieler möglicherweise die ungefähre Lage einer oder mehrerer Karten im Deck kennt (d. h. der Spieler weiß, in welchem Viertel eine bestimmte Karte ist, oder er hat nicht ausreichend gemischt, um ein Spruch-Spruch-Land-Muster aufzulösen), ist das Deck nicht ausreichend gemischt worden. Wie oft ein Deck gemischt werden muss, können wir nicht exakt festlegen, da dies davon abhängt, wie viele Karten gemischt werden müssen. Wenn du das Gefühl hast, dass ein Deck nicht oft genug gemischt wurde, ist dieser Verstoß vermutlich zutreffend. Nachdem ein Spieler sein Deck aus irgendeinem Grund gemischt hat, muss er es seinem Gegner für weiteres Mischen präsentieren. Versäumt der Spieler dies, liegt ebenfalls Tournament Error – Insufficient Shuffling vor.
Meistens passiert dieser Verstoß, weil ein Spieler faul ist, eine schlechte Mischtechnik verwendet, oder gedanklich woanders ist. Glaubst du, dass der Spieler absichtlich unzureichend gemischt hat, musst du Unsporting Conduct – Cheating in Betracht ziehen.
Beispiele
- A. Ein Spieler vergisst, seine Bibliothek zu mischen, nachdem er eine Karte aus der Bibliothek gesucht hat.
- B. Eine Spielerin durchsucht ihre Bibliothek nach einer Karte. Anschließend mischt sie ihr Deck indem sie einmal kurz die Karten ineinander fallen lässt und präsentiert das Deck dann ihrem Gegner.
- C. Ein Spieler vergisst nach dem Kaskadieren die aufgedeckten Karten zu mischen bevor er sie unter seine Bibliothek legt.
Das erste Beispiel ist recht simpel: „Ups, ich habe vergessen zu mischen.“ Man sollte meinen, dass so etwas nie passiert, aber in einer komplexen Spielsituation kann es vorkommen. Das zweite Beispiel kommt häufiger bei unerfahrenen Spielern vor, oder bei Spielern, die es eilig haben — es wird nur einmal kurz abgehoben. Das dritte Beispiel ist eine Variation des ersten, bei dem ein Spieler einen Teil des Decks oder einen Stapel Karten nicht mischt; entweder, weil er das Mischen vergisst, oder weil er annimmt, dass er nicht mischen muss.
Philosophie
Von den Spielern wird erwartet, dass sie ihr Deck gründlich mischen, wenn es von ihnen verlangt wird, und es wird davon ausgegangen, dass die Spieler über das notwendige Verständnis und die Fähigkeiten dazu verfügen.
Magic ist ein Kartenspiel. Es erfordert die Handhabung von Karten. Es liegt in der Verantwortung der Spieler, diese Karten mischen zu können und es ist angemessen, ein solches Verhalten von ihnen zu erwarten.
Da jedoch der Gegner nach dem Präsentieren des Decks Gelegenheit hat, das Deck noch einmal zu mischen, ist das Potential für einen Vorteil minimal, so lange dieses Prinzip beachtet wird.
Es ist verlockend, einen Vorteil aus unzureichendem Mischen zu ziehen, sei es die Manipulation des gesamten Decks und seiner Manaverteilung, oder nur die ungefähre Position einer oder zweier Karten im Deck. Der Penalty war daher früher ein Game Loss, der dieses Potential berücksichtigte. Das führte dazu, dass viele neue oder faule Spieler einen Game Loss erhielten, weil sie es nicht besser wussten oder annahmen, dass Mischen nicht so wichtig sei. Nun hingegen ist der Gegner verpflichtet, das Deck zu mischen, wenn es präsentiert wird. Dadurch wird der potentielle Vorteil quasi zunichtegemacht. Dank dieser Regel können wir als Standard-Penalty ein Warning geben.
Wann immer eine Karte aus dem Deck sichtbar geworden sein könnte (auch beim Mischen) gilt das Deck nicht mehr als gemischt, auch wenn der Spieler nur die Position von einer oder zwei Karten kennt. Die Spieler sollen beim Mischen darauf achten, dass weder sie noch ihre Gegner die Karten ihres Decks sehen können.
Die Karten im Deck sollten beim Mischen niemandem gezeigt werden, da sie sonst nicht in zufälliger Reihenfolge sind (selbst wenn der größte Teil des Decks zufällig ist). Wenn du zehnmal riffelst, und danach einmal aufgedeckt riffelst, um die Karten in die andere Richtung zu biegen, ist das Deck nicht mehr gemischt, und du musst von vorne beginnen. Die Karten von dir weg, aber in Richtung deines Teamkameraden zu halten, ist ebenfalls schlecht. So zu mischen, dass dein Gegner deine Karten sehen kann, ist keine gute Strategie, wird aber nicht mit einem Penalty geahndet.
Es sollten immer mehrere unterschiedliche Mischmethoden verwendet werden. Die Karten der Reihe nach auf Stapel zu verteilen („Pile Shuffling“) bringt die Karten nicht in eine zufällige Anordnung.
Beim Mischen sollten verschiedene Techniken kombiniert werden, um eine zufällige Reihenfolge sicherzustellen. Eine verbreitete „Mischtechnik“ ist das Stapeln. Das ist kein Mischen. Es ist nicht Teil des Mischens. Es zählt nicht. Der Grund dafür ist, dass, falls ich vor dem Stapeln die Position einer Karte kenne, ich die Position nach dem Stapeln immer noch kenne. Sechs bis acht Riffles reichen aus, um ein Deck in eine zufällige Reihenfolge zu bringen. Weniger sind akzeptabel, falls nur eine einzige Karte wie Zenit der schwarzen Sonne ins Deck gemischt werden muss.
Es ist erlaubt, das Deck in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen, solange das Deck anschließend gründlich gemischt wird.
Wenn ein Spieler Platz nimmt, hat sein Deck eine bestimmte Reihenfolge. Es mag alphabetisch sortiert sein, ein Spruch-Spruch-Land-Muster haben, oder einige Karten in spezifischen Positionen haben. Das mag Bedenken hervorrufen, ist aber in Ordnung, solange das Deck anschließend ausreichend gemischt wird. Wird das Deck gemischt, wird nämlich jegliche vorherige Manipulation zunichtegemacht. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn der Gegner anschließend das Deck mischt. Das Deck vor ausreichendem Mischen zu manipulieren dient nur zur eigenen Beruhigung. Das Deck vor unzureichendem Mischen zu manipulieren ist ein Warning, falls es ohne Vorsatz geschieht, und USC – Cheating, falls es vorsätzlich geschieht.
Zusätzliche Maßnahmen
Mische den zufälligen Teil des Decks gründlich.
Die Maßnahme ist einfach — die Karten werden gemischt. Du solltest dir etwas Zeit nehmen, um kurz zu erklären, welche Mischtechniken notwendig sind und warum sie notwendig sind, und um den anderen Spieler daran zu erinnern, dass er das Deck seines Gegners ebenfalls mischen muss. Aus Prinzip sollten die Spieler das Mischen durchführen, und nicht der Judge. Dies verhindert, dass der Judge verantwortlich gemacht wird, falls eine Hülle beim Mischen beschädigt wird, oder eine Karte herausfällt. Es verhindert auch, dass der Judge beschuldigt wird, wenn der Spieler nach dem Mischen schlecht zieht.
Denke daran, dass einige Karten und ihre Positionen im Deck bekannt sein könnten, und ihre Positionen bewahrt werden sollten, wenn sie nicht in das Mischen einbezogen werden. Es ist daher eine gute Idee, die Friedhöfe beider Spieler zu durchsuchen, sowie die bleibenden Karten im Spiel zu kontrollieren. Fragen nach bekannten Karten in der Bibliothek sind ebenfalls notwendig. Das alles solltest du berücksichtigen, wenn du es mit Mischen zu tun hast.