IPG 3.5 Turnierfehler — Deck/Decklisten-Problem

Definition

Ein Spieler begeht bezüglich seines Decks, seiner Deckliste oder seines Sideboards einen oder mehrere der folgenden Fehler:


  • Das Deck, die Deckliste oder das Sideboard enthält Karten, die in dieser Anzahl im gespielten Format unzulässig sind.
  • Das Deck, die Deckliste oder das Sideboard enthält Karten, die im gespielten Format unzulässig sind.
  • Eine Karte auf der Deckliste ist nicht mit vollem Namen angegeben und könnte als eine von mehreren Karte interpretiert werden. Abgekürzte Namen von Figuren aus der Magic-Geschichte (Legendäre bleibende Karten und Planeswalker) sind akzeptabel, solange sie im gespielten Format nur einmal vertreten sind, selbst wenn andere legale Karten mit diesem Namen beginnen.
  • Der Inhalt eines präsentierten Decks und Sideboards stimmt nicht mit der registrierten Deckliste überein.

Dieser Verstoß beinhaltet keine Registrierungsfehler, die vor einem Sealed Deck Swap von einem anderen Turnierteilnehmer begangen wurden. Derartige Fehler werden nach Ermessen des Judges korrigiert.

Karten in anderen Hüllen, Spielsteine und doppelseitige Karten die durch Checklisten-Karten im Deck repräsentiert werden, werden beim Bestimmten der Legalität eines Decks ignoriert.

Werden zusammen mit dem Sideboard zusätzliche Karten aufbewahrt, die denkbarerweise im Deck des Spielers gespielt werden können, werden diese als Teil des Sideboards betrachtet, außer es handelt sich um folgende:

  • Promokarten, die im Turnier ausgegeben wurden.
  • Doppelseitige Karten, die durch Checklisten-Karten im Deck repräsentiert werden.
  • Doppelseitige Karten, welche die „Nachtseite“ von Karten im Deck repräsentieren. Diese Karten dürfen nicht in den gleichen Hüllen sein, wie das Main-Deck und/oder das Sideboard.

Falls Karten aus dem Sideboard fehlen, notiere dies, vergib aber keinen Penalty.

 

Beispiele

  • A. Eine Spielerin hat 59 Karten in ihrem Deck, obwohl 60 Karten auf der Deckliste sind.
  • B. Ein Spieler eines Legacy-Turniers hat Mana Drain (eine ausgeschlossene Karte) auf seiner Deckliste.
  • C. Eine Spielerin hat eine Deckliste mit 56 Karten. Ihr Deck enthält 60 Karten, darunter vier Bannzauber, die nicht gelistet sind.
  • D. Ein Spieler eines Turniers hat einen Pazifismus von seinem Vorrundengegner in seinem Deck.
  • E. Eine Spielerin schreibt „Sarkhan“ auf ihre Deckliste in einem Format, in dem sowohl Sarkhan Drachensprecher als auch Sarkhan der Ungebrochene erlaubt sind.

Philosophie

Decklisten werden verwendet um sicherzustellen, dass die Decks im Verlauf eines Turniers nicht verändert werden.

Die Judges und anderen Turnier-Offiziellen sollten darauf achten, Spieler vor dem Beginn des Turniers auf die Wichtigkeit einer legalen Deckliste und eines legalen Decks hinzuweisen.

Im Normalfall erhält ein Spieler ein Game Loss, falls seine Deckliste angepasst werden muss, nachdem die Turnierrunden begonnen haben.

Penaltys für Decklistenfehler, die während einer Überprüfung des Decks bemerkt werden, und für Deck-/Sideboardfehler, werden sofort vergeben. Andere Decklistenpenaltys werden zu Beginn der nächsten Runde vergeben, um Störungen laufender Matches zu minimieren und eine Gleichbehandlung aller Spieler für den Fall zu gewährleisten, dass einige Spieler ihr Match bereits beendet haben bevor ein Penalty vergeben werden kann.

Zweideutige oder unklare Namen auf einer Deckliste könnten es einem Spieler erlauben, den Inhalt seines Decks nachträglich zu verändern, bis dies entdeckt wird. Der Head Judge kann entscheiden diesen Penalty nicht zu vergeben, falls er glaubt, dass das was der Spieler auf seine Deckliste geschrieben hat offensichtlich und eindeutig ist, auch wenn es sich nicht um den vollständigen korrekten Namen der Karte handelt. Bei Limited-Turnieren kann der Head Judge entscheiden diesen Penalty für nicht korrekt angegebene Standardländer nicht zu vergeben, falls er glaubt, dass die korrekte Anzahl und Typ offensichtlich sind. Dies sollte ausschließlich darüber bestimmt werden, was auf der Deckliste geschrieben steht, und nicht über Intention oder den tatsächlichen Inhalt des Decks. Ist eine Überprüfung des Decks notwendig, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Eintrag nicht offensichtlich ist.

Zusätzliche Maßnahmen

Entferne alle Karten aus Deck und Sideboard, die im gespielten Format illegal sind oder welche die erlaubte maximale Kartenanzahl überschreiten und stelle das Sideboard wieder her. Füge eventuell verlorene Karten wieder hinzu (bzw. identischen Ersatz) wenn diese wieder vorhanden sind. Passe danach die Deckliste an das übrig gebliebene Deck an.

Falls das korrigierte Deck zu wenig Karten enthält, füge Standardländer nach Wahl des Spielers hinzu, bis die legale Mindestanzahl erreicht wurde: diese Veränderung kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder rückgängig gemacht werden, wenn Ersatz für verlorene Karten gefunden wurde.

Sollten Deck/Sideboard und Deckliste zu viele Karten enthalten (üblicherweise zu viele Karten im Sideboard oder mehr als vier Exemplare einer Karte), entferne Karten, beginnend mit der letzten Zeile des entsprechenden Abschnitts der Deckliste.

Herunterstufung

Werden bei einem Deck fehlende Karten bemerkt, nachdem die Spieler begonnen haben ihre Starthände zu ziehen, und falls die fehlenden Karten wieder aufgefunden werden, vergib ein Warning. Die fehlenden Karten werden ins Deck gemischt. Falls sich die fehlenden Karten im Deck des Gegners befanden, mische sie in das ursprüngliche Deck und beide Spieler erhalten dafür ein Warning. Falls sich die fehlenden Karten im Sideboard befinden, bestimme von den Karten des Sideboards zufällig, welche ins Deck gemischt werden.

Herunterstufung

Bemerkt ein Spieler falsche Karten in seinem Deck, bevor er irgendeine Spielaktion durchführt und ruft zu diesem Zeitpunkt einen Judge, vergib ein Warning, korrigiere das Deck, und, falls der Spieler seine Starthand gezogen hat, weise den Spieler an, einen Mulligan zu nehmen. Der Spieler darf daraufhin weitere Mulligans nehmen, falls gewünscht.