IPG 1. Allgemeine Philosophie

1.1. Definition der Penaltys 1.3. Das Deck in eine zufällige Reihenfolge bringen
1.2. Vergabe von Penaltys 1.4. Zurückdrehen

Bei Turnieren sind Judges die unparteiische Instanz, welche die Regeln und die zu Grunde liegenden Prinzipien durchsetzt.

In laufende Partien sollten Judges nicht eingreifen, es sei denn sie glauben, ein Regelverstoß ist passiert, ein Spieler hat ein Anliegen oder eine Frage, oder der Judge möchte verhindern, dass eine Situation eskaliert.

Insbesondere verhindern Judges keine Spielfehler, sondern behandeln Spielfehler, nachdem sie passiert sind und bestrafen jene, die gegen Regeln oder Prinzipien verstoßen. Außerdem fördern sie Fair Play und Sportsgeist durch gutes Beispiel und Diplomatie.

Ein Judge darf einschreiten, um Fehler außerhalb von Partien zu verhindern oder ihnen vorzubeugen.

Kenntnisse über die Vergangenheit eines Spielers oder über sein Können haben keinen Einfluss auf den Verstoß, können aber bei einer etwaigen Untersuchung berücksichtigt werden.

Der Zweck eines Penaltys ist es, den Spieler aufzuklären, damit er ähnliche Fehler in Zukunft nicht mehr macht.

Dies geschieht durch eine Erläuterung, auf welche Weise gegen die Regeln oder Prinzipien verstoßen wurde, und einem Penalty, um der Belehrung Nachdruck zu verleihen.

Penaltys dienen außerdem zur Abschreckung und Aufklärung aller anderen Spieler des Turniers und werden dazu verwendet, das Verhalten eines Spielers über einen langen Zeitraum hinweg im Auge zu behalten.

Wenn ein geringfügiger Regelverstoß von den Spielern in gegenseitigem Einverständnis korrigiert wird, braucht der Judge nicht einzugreifen.

Wenn die Spieler auf eine Art und Weise spielen, die für beide eindeutig ist, aber einen Beobachter verwirren könnte, sollten die Judges die Spieler anweisen die Situation klarzustellen. Dies gilt aber nicht als Regelverstoß und zieht keinen Penalty nach sich.

In diesen beiden Fällen sollte der Judge dafür sorgen, dass die Partie normal fortgeführt wird.

Schwerwiegendere Vergehen werden behandelt, indem zunächst der Regelverstoß ermittelt wird, um dann mit den entsprechenden Maßnahmen fortzufahren.

Nur der Head Judge ist autorisiert Penaltys zu vergeben, die von diesem Leitfaden abweichen.

Der Head Judge darf von den in diesem Dokument beschriebenen Vorgehensweisen nicht abweichen, außer unter erheblichen und außerordentlichen Umständen, oder wenn auf eine Situation keine der in diesem Leitfaden aufgeführten Philosophien als Leitlinie anwendbar sind.

Erhebliche und außerordentliche Umstände sind selten – ein Tisch stürzt um, eine Booster-Packung enthält Karten aus einer falschen Erweiterung, usw.

Der Rules Enforcement Level, die aktuelle Runde des Turniers, das Alter oder die Erfahrung eines Spielers, der Wunsch, einen Spieler zu belehren sowie der Level des Judges sind KEINE außerordentlichen Umstände.

Sollte ein Judge das Gefühl haben, dass eine Abweichung angebracht wäre, dann muss er sich mit dem Head Judge absprechen.

Judges sind auch nur Menschen und machen Fehler. Wenn ein Judge einen Fehler macht, sollte er sich den Fehler eingestehen, sich bei den Spielern entschuldigen und, wenn es dafür nicht zu spät ist, den Fehler beheben.

Falls ein Mitglied der Turnierleitung einem Spieler falsche Informationen gibt, die dazu führen, dass der Spieler einen Regelverstoß begeht, kann der Head Judge den Penalty herunterstufen.

Fragt beispielsweise ein Spieler einen Judge, ob eine Karte in einem bestimmten Format legal ist und ist dann das Deck des Spielers wegen dieser irrtümlichen Auskunft illegal, bereinigt der Head Judge den Decklisten-Fehler wie sonst auch, aber er kann wegen des direkten Fehlers des Judges den Penalty von Game Loss auf Warning herunterstufen.